Krankenhaus klärte beim 5. Wermelskirchener Gelenktag auf: Das Schultergelenk gehört nicht nur zu den beweglisten Gelenken unseresKörpers, sondern auch zu den kompliziertesten.
Alle paar Monate veranstaltet das Krankenhaus Wermelskirchen Informationstage zu Themen, die die Gelenke betreffen. Die Veranstaltungen finden manchmal auch außerhalb von Wermelskirchen statt. „Es ist schön, wenn uns auch Menschen aus dem Umkreis kennenlernen“, so Jens Rudzewski, leitender Oberarzt und Redner beim 5. Wermelskirchener Gelenktag. Bei der letzten Veranstaltung in Hückeswagen drehte sich noch alles ums Knie, nun ging es um die Schulter. „Schulterblick“ haben die vier referierenden Ärzte den Vortragsnachmittag im Bürgerzentrum Wermelskirchen genannt.
Für die vier halbstündigen Vorträge hatte Hans Goost, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, die geballte Kompetenz mitgebracht. Die vier Referenten sind allesamt Ärzte in der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin im Wermelskirchener Krankenhaus.
Das Schultergelenk gehört nicht nur zu den beweglichsten Gelenken in unserem Körper, sondern auch zu den kompliziertesten.
Krankenhaus klärte beim 5. Wermelskirchener Gelenktag auf: Das Schultergelenk gehört nicht nur zu den beweglisten Gelenken unseresKörpers, sondern auch zu den kompliziertesten.
Oberarzt Christopher Malliouris hat früher auch als Physiotherapeut gearbeitet. Er machte den Anfang mit Impulsen zur konservativen Therapie von Schultererkrankungen. Der leitende Oberarzt Jens Rudzewski lieferte spannende Einblicke in die Gelenkspiegelung bei Kalkschulter, Schulterengpasssyndrom und Riss der Retatorenmanschette — plastisch mit Bildern aus der Praxis untermalt. Oberarzt Patrick Lahmer informierte über Knochenbrüche rund um das Schultergelenk, vom Nagel bis zur Platte. Und Goost selbst hielt einen Vortrag zur Endoprothetik der Schulter. „Genauso erfolgreich wie Hüfte- und Knie-Prothesen!“, kündigte er an.
Zuhörer kamen mit eigenen Schulterproblemen in den Vortrag
Viel Fachwissen also, aber auch für die Praxis anschaulich erklärt. Die Zuhörer kamen immerhin mit ganz eigenen Schulterproblemen in den Vortrag und stellten konkrete Fragen. Die Referenten konnten oft erste Tipps geben und grundsätzliche Probleme erläutern. Zum Beispiel, warum eine schnelle Spritze bei einer schmerzenden Schulter das Problem nur oberflächlich behandelt. „Ein Lokalanästhetikum dient eigentlich vor allem zur Findung der Diagnose“, so Malliouris in seinem Vortrag. „Ist der Schmerz nach zwei Tagen wieder da, weiß man schon mehr über die Ursache.“ Auch Cortison sei wegen seiner langfristigen Wirkung auf Knochen und Muskeln keine Dauerlösung.
Schulterbeschwerden können verschiedene Ursachen haben. Der Großteil wird durch Überbelastung oder Fehlhaltung ausgelöst. Insbesondere Menschen, die repetitive Bewegungen ausführen, zum Beispiel beim Sport oder bei der Arbeit, sind gefährdet. Auch Stress kann sich in Form von Verspannungen in den Schultern manifestieren, die zu Schmerzen führen. Strukturelle Schäden an Knochen, Knorpeln, Sehnen und Bändern hingegen entstehen meist bei Unfällen, durch Verschleiß oder Entzündungen.
Das Schultergelenk ist nicht nur das beweglichste Gelenk in unserem Körper, sondern auch das komplizierteste. Es kann in nahezu alle Richtungen bewegt werden. Gleichzeitig spielt die Schulter eine zentrale Rolle bei fast allen Bewegungen des Alltags, vom Autofahren bis zum Zähneputzen.
Von der kinesologischen über die Eigenbluttherapie bis zu Gelenkspiegelung und Prothese bietet das Krankenhaus Wermelskirchen ein breites Behandlungsspektrum an.
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (09.09.2023)