Osteoporose
Wenn der Knochen brüchig wird
Was ist Osteoporose?
Bei Osteoporose handelt es sich um eine Skeletterkrankung, bei der es zu einer Abnahme der Knochenfestigkeit kommt. Es wird mehr Knochensubstanz abgebaut, als aufgebaut werden kann. So nimmt die Qualität und die Dichte der Knochen ab und das Risiko für einen Knochenbruch steigt deutlich. So kann es schon bei niedrigtraumatischen Unfällen wie zum Beispiel im Rahmen eines Stolpersturzes oder im Extremfall beim Niesen zu einem Knochenbruch kommen.
Wer ist besonders von einer Osteoporose betroffen?
Generell kann jeder an Osteoporose erkranken. Das Risiko steigt aber mit dem Alter. Bei Männern und Frauen im Alter zwischen 50-79 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit an einer Osteoporose zu erkranken bei 12%. Auch andere Grunderkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, die Langzeiteinnahme von Cortison im Rahmen einer Lungen- oder rheumatischen Erkrankungen sowie Rauchen können zur Entwicklung einer Osteoporose beitragen.
Was sind die Folgen einer Osteoporose?
Durch eine verminderte Knochenqualität kann es vermehrt zu Brüchen kommen, auch ohne dass ein adäquates Unfallereignis vorliegt. Besonders typischen sind Brüche von Wirbelkörpern, des Oberschenkelhalses sowie von Elle und Speiche. Viele Osteoporose-Patienten leiden unter chronischen Rückenschmerzen sowie Muskel- und Sehnenschmerzen aufgrund der Fehlstellung der Wirbelsäule nach Wirbelkörperbrüchen. Zusätzlich steigt in dem Jahr nach einem osteoporotischen Bruch die Sterblichkeitsrate. Nach Oberschenkelhalsbruch liegt diese sogar bei 20% im Jahr nach Fraktur.
Gesunder Knochen
Osteopenie
Osteoporose
Fortgeschrittene Osteoporose
Wie wird eine Osteoporose diagnostiziert?
Um eine Osteoporose festzustellen, sollte neben einer Anamnese zur Erfassung von Risikofaktoren, einer körperlichen Untersuchung, eine Blutuntersuchung sowie eine Knochendichtemessung (DXA-Messung) erfolgen.
Was ist eine Knochendichtemessung (DXA)?
Im Rahmen der DXA-Messung wird die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelhälsen gemessen. Der T-Score gibt an, in wie weit die Knochendichte von einem Standardwert abweicht. Als Ausgangswert wird hierfür die Knochendichte bei jungen gesunden Erwachsenen genommen. Werte eines T-Scores von -1 SD gelten hierbei als normal, bei Werten von kleiner als -2,5 SD spricht man von einer Osteoporose.
Bei wem sollte eine Osteoporose-Diagnostik erfolgen?
Eine Diagnostik ist laut Leitlinien der DVO (Dachverband Osteologie) generell für Frauen und Männer ab 70 Jahren empfohlen. Ab 50 Jahren sollte bei Vorliegen von Risikofaktoren oder Auftreten von Brüchen, die eine Osteoporose vermuten lassen, ebenfalls eine Basisdiagnostik erfolgen. Zu den Risikofaktoren gehören u.a. bereits Vorliegen von niedrigtraumatischen Wirbelkörperbrüchen, Langzeiteinnahme von Cortison oder Antidepressiva, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, erhöhter Nikotin- und Alkoholkonsum sowie das Vorliegen eines Oberschenkelhalsbruches bei den Eltern.
Was können Sie tun, um einer Osteoporose vorzubeugen oder das Fortschreiten einer diagnostizierten Osteoporose zu verlangsamen?
Es sollten Basismaßnahmen zur Prophylaxe eines Knochenbruches ergriffen werden. Hierzu zählen:
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Wie berechnet sich das Risiko für einen Knochenbruch?
Das Risiko für einen Knochenbruch wird anhand des T-Werts und vorliegender Risikofaktoren berechnet. Eine Langzeiteinahme von Cortison, bereits Vorliegen von osteoporotischen Brüchen oder vermehrte Stürze im letzten Jahr führen zu einer Zunahme des Risikos und werden daher neben anderen Faktoren in die Berechnung des Risikos miteinbezogen.
Wann sollte zusätzlich eine spezifische medikamentöse Therapie erfolgen?
Ab einem 3-Jahres-Frakturrisiko über 5% wird zusätzlich zur Basistherapie eine medikamentöse Therapie empfohlen. Hierzu gibt es verschiedene Medikamente, die sich in ihrer Wirkung, ihrer Gabe und Häufigkeit der Einnahme unterscheiden. Welches Medikament am besten geeignet ist, entscheiden die behandelnden Ärzte in Zusammenarbeit mit der Patientin bzw. dem Patienten.
Welche weiteren Therapieoptionen gibt es?
Bei chronischen Schmerzen können unterstützend Schmerzmedikamente eingenommen werden. Bei frischen Wirbelkörperbrüchen kann bei starken Schmerzen eine Kyphoplastie des betroffenen Wirbelkörpers erfolgen. Hierbei wird im Rahmen einer Operation der gebrochene Wirbelkörper mit Zement aufgefüllt und so stabilisiert. Meistens kann hier durch eine deutliche Schmerzlinderung erreicht werden.
Bei bereits Vorliegen eines fortgeschrittenen Knochenschwundes im Bereich der Schenkelhälse bei fortgeschrittener Osteoporose können diese zur Verhinderung eines Oberschenkelhalsbruches mit einem speziellen Knochenzement aufgefüllt werden. Die Festigkeit des Oberschenkelhalses kann so mit sofortiger Wirkung erhöht werden. Zusätzlich wird innerhalb von Monaten dieser spezielle Knochenzement vom Körper abgebaut und durch körpereigenen Knochen ersetzt. Dieses minimal-invasive operative Verfahren nennt man OSSURE LOEP. In klinischen Studien konnte belegt werden, dass durch dieses Verfahren das Auftreten eines Oberschenkelhalsbruches bei Frauen nach der Menopause nachhaltig reduziert werden konnte.
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