Schultersteife, Schulterengpasssyndrom, Verschleiß – die Liste der Beschwerden rund um das Gelenk ist lang. Aber es gibt medizinische Hilfe. Welche, erfahren Patienten jetzt im Krankenhaus.

Wermelskirchen. Viele kennen das. Schon morgens schmerzt die Schulter empfindlich. Das Gelenk lässt sich kaum bewegen und erst nach einer Zeit kommt man in die Gänge und die Beschwerden lassen allmählich nach. Aber was tun, wenn die Schulter Beschwerden bereitet?

Die Abteilung Orthopädie und Chirurgie des Krankenhauses Wermelskirchen lädt für Mittwoch, 15. Mai, 16 Uhr zu einer Info-Veranstaltung rund um sämtliche Schultererkrankungen ein.

Privatdozent Dr. Hans Goost und sein erfahrenes Team werden Einblicke in die neuesten Behandlungsmöglichkeiten bei Schulterverschleiß, dem Impingement-Syndrom (Schulterengpasssyndrom) und Verletzungen der Rotatorenmanschette geben. Zudem wird über die steigende Zahl von Schulterbrüchen und -ausrenkungen und deren Behandlungsoptionen berichtet.

Schon etwa 70 Prozent der über 50-Jährigen haben Schulterbeschwerden

„Studien belegen, dass schon etwa 70 Prozent der über 50-Jährigen unter Schulterschmerzen leiden“, berichtet der Chefarzt. Diese würden sich oft als morgendliche Schmerzen beim Bewegen des Schultergelenks, vor allem im dominanten Arm, äußern.

Ein wenig Knacken im Gelenk kennt wohl jeder. Der Gang zum Arzt ist notwendig, wenn die Beschwerden länger anhalten. Eine gezielte Untersuchung ermögliche häufig eine präzise Diagnose. „Wobei Krankheitsbilder wie Schultersteife, Verschleiß, Sehnenentzündung und Sehnenrisse unterschieden werden können“, erklärt Goost.

Operation ist nicht immer nötig

Eine Operation ist zunächst gar nicht immer nötig: Therapeutische Maßnahmen wie gezielte Übungen, Schmerzmittel und Akupunktur könnten dann erst einmal die Beweglichkeit wiederherstellen und Schmerzen reduzieren. Sollten diese nicht ausreichen, kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT zum Einsatz.

Goost: „Bei schwerwiegenden Beschwerden kann aber dann oft nur eine Operation Abhilfe schaffen.“ In Wermelskirchen werde meist eine minimalinvasive Arthroskopie, also eine sogenannte Schlüsselloch-OP, durchgeführt. Dabei werden eine kleine Optik und Instrumente in die Schulter eingeführt, um Entzündungen, Engpässe und Risse der Rotatorenmanschette zu behandeln. „Die Patienten können oft schon am zweiten Tag nach der Operation das Krankenhaus verlassen“, macht der Mediziner Mut.

Schmerztherapie folgt dem Eingriff

Das zertifizierte Team unter der Leitung von Anästhesie-Chefärztin Dr. Kathrin Colinas-Winkler gewährleiste nach dem Eingriff eine optimale Schmerztherapie. Für schwerwiegende Verschleißerkrankungen oder gravierende Brüche des Oberarmkopfes würde eine modulare Titanprothese der Firma Lima eingesetzt.

In den meisten Fällen könne aber ohne Gelenkersatz behandelt werden, wobei moderne Titanimplantate wie Nägel, Schrauben und Platten zur Anwendung kommen. Eine sorgfältige Operationsplanung unter Einbeziehung von Röntgenbildern und einem hochauflösenden Computertomogramm ist dabei unerlässlich.

Schulterbeschwerden und -verletzungen seien ein häufiges Problem, das im Krankenhaus Wermelskirchen durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Praxis und Klinik erfolgreich behandelt werde. Ein operativer Eingriff sei oft nicht notwendig. „Aber wenn doch, sind die Patienten bei unserem Spezialisten-Team in den besten Händen“, versichert Dr. Hans Goost.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch im 2. Untergeschoss des Krankenhauses statt.

Quelle: Remscheider General-Anzeiger (14.5.2024)